Als Klavierbauer sagen wir im ersten Moment: Nichts geht über ein Klavier oder sogar einen Flügel. Wenn die Läufe des Solisten oder der Solistin virtuos über die Klaviatur eines Flügels perlen, ist das doch das Grösste!
Nicht alle Menschen spielen jedoch auf grossen Bühnen oder im eigenen Haus und ohne Nachbarn. Inzwischen hat sich das Elektro-Piano - in verschiedenen Ausführungen - in der Musikwelt etabliert. Hauptvorteil elektronischer Tasteninstrumente ist unumstritten das Gewicht. Sie sind transportabler. Betreffend technischer Möglichkeiten, wie Aufnehmen, Speicherung, Internetverbindung, etc., hat das E-Piano gegenüber dem Klavier noch ein bisschen «die Nase vorn».
Mit den neuen Klaviermodellen Transacousitc etc. sind die Klaviermanufakturen diesbezüglich stark am Aufholen! Setzen wir uns gerne mal zusammen und diskutieren über die Welt der Tasteninstrumente.
Auch beim Klavier gilt: Klavier ist nicht gleich Klavier! Das Klavier oder Pianoforte (Kurzform Piano) wurde in den letzten 100 Jahren nur noch unwesentlich in Bauart und Form verändert. Es scheint also mehr oder weniger «ausgewachsen» zu sein. Und trotzdem gibt es riesige Unterschiede zwischen den verschiedenen Marken und Modellen.
Die Klangvorstellung ist stark subjektiv. Was die eine Person für angenehm empfindet, klingt für eine andere hart oder weich, farblos oder aggressiv. Den einzig wahren Klavierklang gibt es nicht.
Ist nun Buche, schwarz poliert, Nussbaum, Eiche oder Erle gewachst am schönsten? Hier eine eindeutige Aussage machen zu wollen, wäre vermessen.
Erwachsene Personen haben stärkere Finger als Kinder. Ein Pianist, welcher täglich mehrere Stunden am Instrument arbeitet, hat mehr Kraft in den Fingern, als eine erwachsene Person, welche täglich 15 Minuten am Klavier sitzt. Ein weiterer Unterschied liegt auch in der Spielart zwischen Flügel und Klavier.
Das ist das einzig Konkrete. Alles andere ist beim Klavier subjektiv.
ROLAND SCHMIDTOb ein E-Piano oder Keyboard sinnvoller ist, hängt auch damit zusammen, wo Sie das Instrument spielen. Zuhause kann man gut ein E-Piano aufstellen und sich an diesem vielseitigen klavierähnlichen Piano erfreuen. Wenn Sie häufig auswärts in die Tasten hauen, ist das kompaktere Keyboard wahrscheinlich die bessere Variante.
Das elektronische Piano, manchmal auch Digital-Piano, kurz E-Piano oder D-Piano, besitzt in der Regel Lautsprecher und kann auch über Kopfhöhrer gespielt werden. Die Bauart ist kompakter wie bei einem klassischen Piano. Die Optik erinnert dann auch mehr an ein schönes Klavier, als an ein hochtechnisches Gerät, das es im Innern ist. Richtig platziert trägt ein E-Piano auf jeden Fall zu einem schöneren Wohnambiente bei.
Das Keyboard hat in den letzten Jahren etwas «an Boden verloren». Nicht dass es schlecht oder schlechter geworden wäre. Es liegt einfach daran, dass die Elektro-Pianos extrem stark in Sachen technische Möglichkeiten zugelegt haben. Der Hauptvorteil liegt weiterhin in seinem geringen Gewicht.
Für Einsteiger kann es sich lohnen, ein E-Piano oder Keyboard vorerst zu mieten. Dies hat den Vorteil, dass man sich über längere Zeit ein Bild des ausgewählten Instruments machen kann. Am Ende der vereinbarten Mietzeit geht das Instrument automatisch in den Besitz des Mieters über. Sollte man nach einiger Zeit die Freude am Instrument verlieren, gibt man es einfach zurück. Man hat sozusagen den «Fünfer und das Weggli».
Haben Sie noch Fragen?
Wir helfen Ihnen gerne weiter, damit Sie «Ihr Instrument» finden, und über lange Zeit Freude
am Musizieren haben werden.
ROLAND SCHMIDTKlavierspiel besteht aus Vernunft, Herz und technischen Mitteln. Alles sollte gleichermassen entwickelt sein. Ohne Vernunft sind Sie ein Fiasko, ohne Technik ein Amateur, ohne Herz eine Maschine.